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Erst hört man ein elektronisches Geräusch, das in einen mitteltiefen nervigen Dauerton mündet. "Look Bruce, it's the bat-signal!"- "Yes, are you ready, Robin?" - "Yes Batman." Ein Plektron ratscht eine Gitarrensaite hinab, eine zweite Gitarre spielt stakkato und verhalten das einzige Motiv der Komposition. Dann ein Schlagzeugbreak, und die Band rockt los.

So in etwa klingt das "Batman Theme" von Neal Hefti in der Interpretation von Link Wray and the Ray Men.Neal Hefti, der auch andere Filmmusiken geschrieben hat, komponierte das "Batman Theme" für den ersten Batman-Film (1966).

Der Film lockerte die ewiggleiche Story "Held besiegt Schurke" mit Gags und Selbstironie auf. Zum Beispiel wurde das superschnelle Batmobil mithilfe eines Bremsfallschirms verlangsamt, der dann am Straßenrand liegenblieb. Prompt kam ein Transporter vom "Batmobil-Bremsfallschirm-Bergungs-Service" angebraust.

So etwas kam in den 60ern gut an, genauso wie gute oder auch nur überraschende Schnacks. Damals wurde "Hallo, alter Schwede!" zur Redensart. John Wayne begrüßt mit diesen Worten im Western El Dorado (1966) einen aus Schweden stammenden Büchsenmacher (bei dem er für seinen jungen schießunfähigen Begleiter eine handliche Schrotflinte mit besonders kurzem Lauf ersteht).

Alles schön und gut, aber weshalb gibt es kein "Superman-Theme", das von Instrumentalgruppen in den 60ern interpretiert wurde? Weil es in den 60ern keinen Superman-Film gab. Und warum nicht? Weil sich Supermann und Selbstironie nicht vertragen. Ironie wirkt auf Supermann wie grünes Kryptonit: sie schwächt ihn, lähmt ihn, und raubt ihm die Superkraft. Da ist er bloß noch Mensch. Trotz dieser Achillesferse wollen immer wieder Männer Superman sein. Über so einen Mann sang Laurie Anderson 1981 "O Superman" und landete einen Hit. Supermänner werden besungen, haben aber keine "Superhelden-Themes".

Kurze Geschichte der Comic-Verfilmungen
semmel meinte am 28. Mär, 21:41:
Bätmääääään
Da gab es doch auch diese lustige Serie in den 70ern, oder? Mit dieser lustigen Titelmelodie, deren Text lediglich aus dem á la B52s gesungen Wort Bätmääääään bestand.
Superman ist idealtypisch amerikanisch. Der Lonesome Ranger. In seiner Rolle geschlechtslos, emotionslos, Humanist mit den Fäusten. Immer das gleiche blöde Spiel.
Sagt dir der Name Stanley Beamish noch was? Immer wenn er die Pille nahm? Mann, jetzt bin ich vielleicht in einer Ecke gelandet! 
Dicki antwortete am 28. Mär, 23:37:
Seine große Stunde kam
immer wenn er Pillen nahm. Das konnte ich nur bei einem Schulfreund sehen, wir hatten noch keinen Fernseher. Aber als Mit Schirm, Charme und Melone auf NDR wiederholt wurde - Mitte der 70er - besaßen wir endlich einen. Und hier ist noch eine Serie, für die ich regelmäßig diesen Schulfreund besuchte. Der hatte keine Lust mich zu besuchen - da hätte er ja all die aufregenden Serien verpaßt. Und für uns 12-jährige waren die wirklich aufregend. Da gab es noch eine deutsche Krimiserie im Vorabendprogramm mit Hellmut Lange, und "Timetunnel" lief, "Am Fuß der blauen Berge", "Minimax", abends kam "Solo für O.N.K.E.L.". Auf drei Sendern war mehr los als heute auf 60 Kanälen ... das meiste würde ich mir heute allerdings nicht mehr ansehen. Gerne wiedersehen würde ich Die Shadoks
semmel antwortete am 29. Mär, 21:13:
Ach ja, seufz...
Jo, Timetunnel war auch total Klasse. Invasion von der Wega? Westlich von Santa Fe? Renn, Buddy, renn? Minimax war auch große Klasse. Ich werde das Gefühl nicht los, dass dies auch eine Zeit war, zu der sich selbst die Amis ein wenig auf den Arm nehmen konnten. Is' ja heutzutage undenkbar. 
Dicki antwortete am 30. Mär, 11:50:
und hatte ich ganz vergessen
die Serie, die in aller Munde war, und über die ich auch ohne Fernseher manches wußte, und irgendwannmal eine (1!) einzige Folge sehen konnte: Auf der Flucht. Och ja, damals hatte TV einen erzieherischen WERT und nicht (v)erzieherische WIRKUNG. (Vorsicht: diese Aussage ist möglicherweise zu sehr idealisiert) 
semmel antwortete am 30. Mär, 19:01:
Komisch...
...der David Jansen als Dr. Kimble is' an mir auch völlig vorbeigegangen. Die einzige Cheapness-Serie, die ich später im Mannesalter mit Begeisterung geguckt habe, war ALF. Asche auf mein Haupt.
Aber alles in allem isses doch schön, dass wir beide uns über dieses Thema mal so richtig ausgequatscht haben. 
 

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