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Stell dir vor es ist Grand Prix de la Chanson d'Eurovision, und dein Fernseher ist kaputt. Das ist meine Situation am heutigen Abend. Kein Max, kein Chypre, keine douze points. Und keine Türkei, die sich Europa voll Stolz und sicherlich würdevoll präsentiert.

Gestern war ich zum Grillen eingeladen; wir saßen im Garten, drei- und vierlagig bekleidet, später von einem knackenden, prasselnden, funkensprühenden Feuer im Gartenofen angenehm gewärmt. Aus dem Radio leistete uns 'Bremen eins' mit einem 'Grand Prix Special' Gesellschaft. Die Siegertitel wurden einer nach dem anderen, Jahr für Jahr, abgespielt (mit brabbelnder Moderation, Marke 'ichweißmehr'). France Gall, Udo Jürgens, ja, auch das Sixties, und ein wundervoll zwischen Dur und Moll changierendes Lied aus dem Jahre 1968 (?). Aber auch richtiger Grand-Prix-Dreck wie 'Ding Ding Dong' (im Jahr zuvor - 1974 - der Paukenschlag 'Waterloo', mit dem ABBA die internationale Bühne betrat) oder 'Making your mind up'. Dann war 1982 erreicht. Nicole quäkte Ralph Siegels 'Ein bißchen Frieden' und wir quakten "stell mal einen anderen Sender ein!".

Monika legte als Intermezzo ihren derzeitigen Lieblingssong auf: 'Behind Blue Eyes' von Limp Bizkit. Gesang mit einfacher, klarer und berührender Melodik über einer akustischen Gitarre, sehr nach späten Sixties klingend, 1968 vielleicht (schon wieder '68; da war eben auch verdammt gute Musik). Später hörten wir auch Max. Der kann ja singen, gut singen, der hat ein feeling; bißchen knödelig, aber glaubwürdig. Nur kann Stefan Raab offensichtlich keine Hits schreiben. Von diesem handwerklich soliden Song bleibt nur Maxens Stimme in Erinnerung. Der gewinnt nicht. Heimst ein paar Achtungspunkte ein. "Germany: five points. Allemagne: cinque points." Und vorbei.

Vorbei war es auch für den gegrillten Fisch, den Susanne gestern zum Abschluß ihres opulenten Mahls zerlegte oder richtiger: zerquälte. Forelle 'Rumsfeld'.

In der Türkei fällt jetzt die Entscheidung. Und ich bin nicht dabei, habe die Musik nicht gehört; letztes Jahr wenigstens noch den Siegerauftritt der Türkin mitbekommen, guter Siegertitel, gutes Jahr für den Grand Prix. Und heute? Ach!

Nachtrag: gerade habe ich 'The very best of Henry Mancini' aufgelegt. 'Moon River', 'Pink Panther Theme', 'Charade', 'Peter Gunn' und vieles nehr. Leider nicht die Original-Filmmusiken. Aber immerhin.

Nachtrag II: soeben bei quirinus gute Beschreibung des heutigen Grand Prix gelesen. Und nu genug Mancini-Geigenschmalz, so schön es auch ist, ich brauch härteren Stoff.

Nachtrag III: Ukraine???
quirinus meinte am 16. Mai, 00:33:
Nach Mancini kannste wenigstens noch härteren Stoff hören. Von dem Grand-Prix-Müll eben bin ich völlig entkräftet. Macht mir schlechte Laune, alle Jahre wieder. 
Dicki antwortete am 16. Mai, 11:10:
Da es mir ähnlich ergangen wäre, bin ich ohne Fernseher besser dran. Danke für die gestrige 'Live Transmission', sozusagen. 
woelfin meinte am 16. Mai, 01:00:
heuer ohne bild
wäre eine sünde gewesen
die show die ruslana lieferte war atemberaubend
ich freu mich unglaublich für diese interpretin 
Dicki antwortete am 16. Mai, 11:13:
nichts gegen eine gute Show, ist ja schließlich Fernsehen. Musik ist aber zum Hören - und ist die Musik ebenso atemberaubend wie die Show? (keine Sorge, ich gönne Ruslana - unbekannterweise - den ersten Platz) 
Semi antwortete am 16. Mai, 11:17:
die Leistung von Musikern wird an der Musik gemessen und an den verkauften CDs - und in erster Linie noch immer im Radio gehört. Daran wird RUSLANA scheitern. 
lemming meinte am 19. Mai, 13:28:
Da darf ich doch auf meinen Webblog verweisen, in dem ich auf die Nationalstolzproblematik in einer EuroVision (Europa Gedanke) fest halte. https://lemming.hardtware.de/000037.html 
Dicki antwortete am 19. Mai, 16:14:
Während dein Weblog ganz vernünftig klingt, bringt obiger Satz die (bisher unbekannte) Redewendung "auf etwas festhalten" hervor. Ein Satz, zwei Ansätze? 
 

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