Im vorigen Frühjahr schloß das hiesige HiFi-Geschäft und zog schnöde in ein anderes Stadtviertel: "Neustadt ade!" - "Tschüs Heifi!". Da war man denn gespannt, was da als nächstes hinkäme. Natürlich längst vergessen, welcher Laden dort früher seine Waren feilbot.
Die Zeiten sind dahin, als man seine Einkäufe noch bequem in der Nachbarschaft besorgen konnte: Moden, Schuhe, Schreib- und Spielwaren, Fisch, Delikatessen, Drogerie, Tankstelle (später Getränkemarkt, heute Neubau, in dessen Erdgeschoß ein Cafe mit immer neuen Namen überrascht), Heißmangel (ohne Scheiß, im Souterrain eines winzigen Hauses in einer Seitenstraße). KäseButterMilch - vorüber, futsch, vorbei. Erst kamen die Ladenketten, dann die Supermärkte, schließlich die "Malls", und sie haben die kleinen Geschäfte dahingerafft.
Also Quickshop, Geschenkeladen, Kebab Gedöns, Friseur, Videothek, Computergames, Asia oder Thai? Eine von diesen Buden, in die man niemals jemanden hineingehen, geschweige denn herauskommen sieht? Halt, da hat gerade jemand "Geldwäsche" gesagt, hab ich genau gehört. Schon wieder diese negativen Schwingungen! Weshalb sollte denn nicht ein Idealist sein Privatvermögen aus Leidenschaft in solch ein Defizitunternehmen hineinpulvern, hm? Und da es immer mehr solcher Idealisten gibt, braucht uns um die Zukunft der Menschheit nicht bange zu sein, so sieht das nämlich aus, wenn man seine Vorurteile mal ein wenig mit Optimismus überzuckern lässt.
Aber zurück zu dem leerstehenden Ex-HiFi-Laden. Im Oktober prangten dort Ölgemälde in den Schaufenstern, z.B. Neuschwanstein, Großstadtskyline, Indianersquaw, Luftballons, Edith Piaf ("Edith Piaf" stand unter dem Kopf im Bild) und weitere anspruchsvolle Sujets, alle mit Preisschildern versehen, deren Zahlenangaben wohl dem Materialwert von Leinwand und Farben mal den Arbeitsstunden entsprachen. Von Licht, Komposition und Maltechnk waren diese Exponate erfreulich unbeleckt. Waren, denn seit ein paar Tagen sind diese Räume wieder ein ordnungsgemäßer Ex-HiFI-Laden.
Müßte ich zwischen - da wollte gerade wieder jemand "Geldwäsche" sagen, ich merk sowas doch! - zwischen Idealistentum und Kunst wählen, ich wüßte es nicht. Vielleicht zu Wohnraum umbauen? Oder gleich abreißen? Oder für Obdachlose öffnen? Das wäre immerhin eine gute Tat. Obdachlose mögen eigenwillig riechen, aber sie stinken nicht vor Geld. Das bekanntlich nicht stinkt. Weshalb es dann aber dauernd und immer öfter und in immer mehr Läden gewaschen werden muß, mag der Deibel wissen.
Die Zeiten sind dahin, als man seine Einkäufe noch bequem in der Nachbarschaft besorgen konnte: Moden, Schuhe, Schreib- und Spielwaren, Fisch, Delikatessen, Drogerie, Tankstelle (später Getränkemarkt, heute Neubau, in dessen Erdgeschoß ein Cafe mit immer neuen Namen überrascht), Heißmangel (ohne Scheiß, im Souterrain eines winzigen Hauses in einer Seitenstraße). KäseButterMilch - vorüber, futsch, vorbei. Erst kamen die Ladenketten, dann die Supermärkte, schließlich die "Malls", und sie haben die kleinen Geschäfte dahingerafft.
Also Quickshop, Geschenkeladen, Kebab Gedöns, Friseur, Videothek, Computergames, Asia oder Thai? Eine von diesen Buden, in die man niemals jemanden hineingehen, geschweige denn herauskommen sieht? Halt, da hat gerade jemand "Geldwäsche" gesagt, hab ich genau gehört. Schon wieder diese negativen Schwingungen! Weshalb sollte denn nicht ein Idealist sein Privatvermögen aus Leidenschaft in solch ein Defizitunternehmen hineinpulvern, hm? Und da es immer mehr solcher Idealisten gibt, braucht uns um die Zukunft der Menschheit nicht bange zu sein, so sieht das nämlich aus, wenn man seine Vorurteile mal ein wenig mit Optimismus überzuckern lässt.
Aber zurück zu dem leerstehenden Ex-HiFi-Laden. Im Oktober prangten dort Ölgemälde in den Schaufenstern, z.B. Neuschwanstein, Großstadtskyline, Indianersquaw, Luftballons, Edith Piaf ("Edith Piaf" stand unter dem Kopf im Bild) und weitere anspruchsvolle Sujets, alle mit Preisschildern versehen, deren Zahlenangaben wohl dem Materialwert von Leinwand und Farben mal den Arbeitsstunden entsprachen. Von Licht, Komposition und Maltechnk waren diese Exponate erfreulich unbeleckt. Waren, denn seit ein paar Tagen sind diese Räume wieder ein ordnungsgemäßer Ex-HiFI-Laden.
Müßte ich zwischen - da wollte gerade wieder jemand "Geldwäsche" sagen, ich merk sowas doch! - zwischen Idealistentum und Kunst wählen, ich wüßte es nicht. Vielleicht zu Wohnraum umbauen? Oder gleich abreißen? Oder für Obdachlose öffnen? Das wäre immerhin eine gute Tat. Obdachlose mögen eigenwillig riechen, aber sie stinken nicht vor Geld. Das bekanntlich nicht stinkt. Weshalb es dann aber dauernd und immer öfter und in immer mehr Läden gewaschen werden muß, mag der Deibel wissen.
Dicki - am Mi, 16. Januar 2008, 21:41 - Rubrik: Nachtgesaenge