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Aber sicher freue ich mich, wenn Werder Bremen gewinnt, so wie am Sontag endlich wieder. Doch Neuanfang? Den hatte Thomas Schaaf in der vergangenen Saison bereits vielversprechend begonnen, aber kurz nach der Winterpause zerbrach die Mannschaft wie schon in den beiden Jahren zuvor. Und woran das gelegen hat, konnte mir noch niemand erklären, ja, es war nicht einmal Thema. Deshalb bleibe ich auch jetzt skeptisch. Erst am letzten Spieltag weißt du, was die Mannschaft wirklich erreicht hat.

Angefangen hat es jedenfalls interessant: dreimal 1:0 als Ergebnis - zwei Siege, eine Niederlage -, und ich stellte mir vor, daß Werder alle Spiele mit 1:0 beendet; mit siebzehn Siegen, also 51 Punkten, und einem Torverhältnis von 17:17, was bedeutet, daß die Abwehr stark, der Sturm schwach war und die Resultate je nachdem glücklich oder unglücklich gewesen wären.

Tatsächlich gab es dann drei Pleiten und drei Unentschieden (zwischendrin ein 2:0 beim HSV), und mit neun Toren zwölf Punkte geholt zu haben, schien mir rekordverdächtig. Nun sind es 15 Punkte mit zwölf Toren, und wie einfach das Toreschießen sein kann, haben wir am Sonntag gesehen: Hunt flankt aus dem linken Halbfeld über die Hannoveraner Abwehr auf Junozovic, der versucht einen Volleyschuß, trifft aber den Ball nicht richtig, dieser prallt auf, springt über Torwart und Abwehrspieler und wäre knapp am linken Pfosten vorbei ins Toraus geflogen, wäre nicht Makiadi mitgelaufen, der nur noch seinen - für alle Liebhaber der incorrectnis! - Mohrenkopf hinhalten mußte, und Toooooor!

Aber reden wir mal über Spielsysteme, denn der neue Trainer Robin Dutt (sorry, du, aber bei dem Namen sehe ich immer muffige Wohnzimmer vor mir) hat schon einige probiert. Das, was sie heute alle spielen, nämlich von den Spaniern abgegucktes 4 - 1 - 4 - 1 bzw. 4 - 2 - 3 - 1 bzw. 4 - 1 - 5. Oder vorletztes Wochenende das Unterzahlspiel - in Ballnähe immer einen Spieler weniger haben als der Gegner. Diesmal war es die "Raute" und Werder erzielte zum ersten Mal in dieser Spielserie drei Tore. Wenn dies ein Trend ist und dieser anhält, endet das nächste Spiel "auf Schalke" 5:5, ganz wie anfangs der siebziger Jahre. Und egal, wie erfolgreich die Mannschaft letztlich sein wird, dann stimmt der Unterhaltungswert wieder und man kann zufrieden stöhnen: niemand verliert schöner als Werder. Fußballherz, was willst du mehr.

Was? Natürlich, Teilnahme am europäischen Wettbewerb. Das ist sogar schon im nächsten Jahr möglich, weil alle Mannschaften dasselbe System (gut, dieselben Systeme) spielen und ziemlich herumgurken, von den drei Vereinen an der Spitze einmal abgesehen, die es nicht nur probieren, sondern können. In diesem Jahr scheint alles möglich, von der Europa-League bis zum Abstieg. Ein Grund mehr, skeptisch zu bleiben. Und sich über jeden Erfolg zu freuen. Und sicher freue ich mich.

Sind auch prächtige Spieler: Hunt, Petterson, Piquet, Reggazzoni - hoppla, falsche Sportart. - Nur so nebenbei, wenn wir schon bei der falschen Sportart sind: erinnert sich noch jemand an Rita Wilden? Hab ich neulich bei Google gesucht. Seltsam, die hatte auf allen Fotos dasselbe, leicht schiefe Lächeln. War aber noch ein Mensch i.e. Persönlichkeit und kein Trainingsroboter. Wahrscheinlich mag ich heute Sport überhaupt nur noch deshalb, weil die Sportler früher noch Interessen neben ihrem Sport hatten und ich mir das gar nicht anders vorstellen kann. Heute bist du schon froh, wenn ein Leistungssportler nebenher noch Mitglied in irgendeiner obskuren Sekte ist. "Haben Sie schon realisiert, was Sie mit diesem Erfolg geleistet haben?" - "Nein, ich muß da erstmal drüber schlafen." Anstatt sich einfach zu freuen!
 

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