Da sitze ich mit zwei angefangenen Büchern (die ich schon kenne) und werde wohl keines zu Ende lesen. Das eine ist "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" von Jaroslav Hasek, das ist mir zu weit weg, das andere "Das nächste Spiel ist immer das schwerste" von Ror Wolf, das ist mir auch zu weit weg. Haben aber beide ihre guten Seiten.
"Benehmen Sie sich nicht so blöd!"
"Ich kann mir nicht helfen", antwortete Schwejk ernst, "man hat mich beim Militär wegen Blödheit superarbitriert. Ich bin amtlich von der Superarbitrierungskommission für einen Idioten erklärt worn. Ich bin ein behördlicher Idiot."
Kurz gesagt (slawischer Akzent): "Gestatten: Schwejk, Josef, beheerdlich anerkannter Trottel." An ihm beißt sich die k.u.k. Behörden- und Militärmaschinerie, auf Anpassung oder Renitenz eingestellt, die Zähne aus: schlichte Gutmütigkeit ist nicht vorgesehen. In der zweiten Hälfte gleitet die (vollkommen wahre) Groteske in Nationalismus ab, da mischt sich Bitter in das Vergnügen. Schade.
Der bekannteste (?), sprachliche Doppelbödigkeit ausschöpfende Fußballtext von Ror Wolf ist "der letzte Biß". Doch woher kommt die Sportschau-Reklame ("Unmöglich." - "Das ist doch nicht möglich." - "Ist denn das die Möglichkeit." usw.), woher die Werbung für Sport-Bild ("Äh." - "Äh." - "Äh." usf.)? Das ist den Hörfunkcollagen Anfang der 70er desselben Ror Wolf nachempfunden, die in diesem Buch als Abschriften teilweise vorliegen. Beispiel: Am Ende von "Merkwürdige Entscheidungen" haben wieder und abschließend die Vierunddreißig Radio-Reporter das Wort.
Schiedsrichter Frickel hat jetzt die Pfeife zum Mund genommen. Jeden Augenblick wird der Schlußpfiff kommen. Aber da kommt der Schlußpfiff dazwischen. Und im gleichen Augenblick kommt der Schlußpfiff. In diesem Augenblick. Und jetzt Schlußpfiff. Schlußpfiff. Schlußpfiff. Und der Pfiff, den sie hörten, ist der Schlußpfiff. Da pfeift Schiedsrichter Meuser aus Ingelheim die Partie ab. Genauso ist es und das Maß ist voll. Lieber einmal mehr pfeifen, als einmal zu wenig. Aber die Pfeife schweigt. -
Das ist mein Stichwort.
"Benehmen Sie sich nicht so blöd!"
"Ich kann mir nicht helfen", antwortete Schwejk ernst, "man hat mich beim Militär wegen Blödheit superarbitriert. Ich bin amtlich von der Superarbitrierungskommission für einen Idioten erklärt worn. Ich bin ein behördlicher Idiot."
Kurz gesagt (slawischer Akzent): "Gestatten: Schwejk, Josef, beheerdlich anerkannter Trottel." An ihm beißt sich die k.u.k. Behörden- und Militärmaschinerie, auf Anpassung oder Renitenz eingestellt, die Zähne aus: schlichte Gutmütigkeit ist nicht vorgesehen. In der zweiten Hälfte gleitet die (vollkommen wahre) Groteske in Nationalismus ab, da mischt sich Bitter in das Vergnügen. Schade.
Der bekannteste (?), sprachliche Doppelbödigkeit ausschöpfende Fußballtext von Ror Wolf ist "der letzte Biß". Doch woher kommt die Sportschau-Reklame ("Unmöglich." - "Das ist doch nicht möglich." - "Ist denn das die Möglichkeit." usw.), woher die Werbung für Sport-Bild ("Äh." - "Äh." - "Äh." usf.)? Das ist den Hörfunkcollagen Anfang der 70er desselben Ror Wolf nachempfunden, die in diesem Buch als Abschriften teilweise vorliegen. Beispiel: Am Ende von "Merkwürdige Entscheidungen" haben wieder und abschließend die Vierunddreißig Radio-Reporter das Wort.
Schiedsrichter Frickel hat jetzt die Pfeife zum Mund genommen. Jeden Augenblick wird der Schlußpfiff kommen. Aber da kommt der Schlußpfiff dazwischen. Und im gleichen Augenblick kommt der Schlußpfiff. In diesem Augenblick. Und jetzt Schlußpfiff. Schlußpfiff. Schlußpfiff. Und der Pfiff, den sie hörten, ist der Schlußpfiff. Da pfeift Schiedsrichter Meuser aus Ingelheim die Partie ab. Genauso ist es und das Maß ist voll. Lieber einmal mehr pfeifen, als einmal zu wenig. Aber die Pfeife schweigt. -
Das ist mein Stichwort.
Dicki - am So, 04. September 2005, 16:40 - Rubrik: Musik und so weiter